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15. Februar 2017 / Wandel und Veränderung in der Textilindustrie

Dr. Christian Schindler* informiert: „Die Textilindustrie befindet sich seit dem Beginn der Industrialisierung vor rund 250 Jahren im ständigen Fortschrittswandel. In der Vergangenheit lag der Schwerpunkt bei der Verbesserung der Produktivität. Neue Produktionsprozesse sollten dazu führen, dass vorhandene Rohmaterialien entweder besser und/ oder schneller verarbeitet werden. Sowohl die Geschwindigkeit als auch die Qualität der Textilproduktion hat sich fortlaufend und rasant verbessert. In der Spinnerei wurde nicht nur die Geschwindigkeit des Ringspinnens kontinuierlich erhöht. Ganz neue Produktionstechnologien wie das Rotor- oder Air-jet-Spinnen haben die Spinngeschwindigkeit für gewisse Garne signifikant weiter erhöht. Seit den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde das Umweltbewusstsein immer stärker ausgeprägt. War dies früher lokal und regional ausgeprägt vorhanden, hat der weltweite Klimawandel dazu geführt, dass Umweltschutz sowie Nachhaltigkeit globale Phänomene sind. Die Textilmaschinenhersteller sowie die Textilindustrie müssen dieser Entwicklung vermehrt Rechnung tragen. Technologisch bedeutet dies, dass der Ressourcenverbrauch verringert sowie das Recycling verstärkt werden müssen. Für den textilen Rohstoff Baumwolle bedeutet dies, dass die Baumwollproduktion ressourceneffizienter vonstattengehen muss. Mit anderen Worten muss die Herstellung einer Einheit Baumwolle nicht nur produktiver erfolgen, sondern auch nachhaltiger in Bezug auf den Einsatz von Energie und Wasser. Darüber hinaus muss die Qualität der Baumwolle in Bezug auf die verschiedenen Eigenschaften wie Länge, Micronaire, Einheitlichkeit, etc. fortwährend verbessert werden. Wenn die Baumwolle preislich attraktiv ist, nachhaltig produziert wurde sowie technologischen Ansprüchen in der Spinnerei genügt, wird sie auch weiterhin eine bedeutende Faser bleiben.“

*Dr. Christian Schindler ist Generaldirektor, International Textile Manufacturers Federation (ITMF), Zürich, Schweiz

Quelle: Bremen Cotton Report 49-50-16

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