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24. November 2020 / Baumwolle und Wasser – Teil 1: Mit modernen Bewässerungsmethoden zu mehr Wasserersparnis

Mit einem besonderen Fokus auf Bewässerungsmethoden widmet sich in den kommenden Ausgaben eine kurze Artikel-Serie dem Themenbereich Baumwolle und Wasser.

Ausgehend von einem grundlegenden Überblick in diesem Beitrag beschäftigen sich die beiden anschließenden Teile mit den Methoden der Bewässerung sowie der Forschung und Entwicklung in diesem Bereich.

Baumwolle: eine trockenheits­resistente Pflanze

Wie in Fachkreisen hinlänglich bekannt, ist Baumwolle – entgegen der weitläufigen öffentlichen Meinung – eine trockenheitsresistente Pflanze. Das heißt, sie wächst auch unter trockenen Bedingungen und liefert Erträge. Nichtsdestotrotz unterstützt eine zielgerichtete Bewässerung die Entwicklung der Pflanze und kann Qualität und Erträge deutlich verbessern. Studien zeigen, dass in einigen Fällen Bewässerung eine Ertragssteigerung von bis zu 400 Prozent erreichen kann. So gesehen steht der Einsatz von Bewässerung in der Landwirtschaft im Einklang mit den Zielen einer verantwortungsvollen Produktion, weil diese die Effizienz der Landnutzung maximiert. 70 Prozent des weltweiten Wasserverbrauchs gehen auf die Landwirtschaft zurück, Baumwolle hat einen Anteil von drei Prozent.

Mehrheit der Baumwollanbau­fläche regenbewässert

Nach Daten des Internationalen Baumwollsekretariats (ICAC) werden durchschnittlich 1.214 Liter Wasser aus künstlicher Bewässerung pro Kilogramm Baumwolle sowie zwei Kilogramm Saat verwendet. Unterschieden wird bei der Nutzung zwischen blauem (Grund- und Oberflächenwasser), grünem (Regenwasser) und grauem (Abwässer) Wasser. Das blaue Wasser gilt als Bewässerungswasser. Ziel ist es, anhand dieser Einteilung den Wasserverbrauch bei der Herstellung von Produkten transparenter zu machen. Fast das gesamte Wasser, das Pflanzen für ihr Wachstum erhalten, verdunstet und fällt als Niederschlag auf andere Anbau­flächen. Dies ist Teil des natürlichen Wasserkreislaufs der Erde.

55 Prozent des Baumwollanbaus erfolgt durch Regenbewässerung. Rund 45 Prozent der Baumwollanbauflächen werden künstlich bewässert, was 70 Prozent der weltweiten Baumwoll­erzeugung ausmacht. Zu den Ländern, die 100 Prozent ihrer Baumwollfläche zusätzlich bewässern, gehören beispielsweise die Türkei, Israel und Pakistan. Hohe Anteile zwischen 80 und 95 Prozent werden zum Beispiel in Australien, Spanien und China bewässert, während die großen Erzeuger USA und Indien nur rund ein Drittel ihrer Baumwoll­anbaufläche zusätzlich mit Wasser versorgen. Die meisten Länder Afrikas erzeugen Baumwolle ausschließlich im Regenfeldbau.

Bewässerungssysteme im Baumwollanbau

Die Methoden der Bewässerung entwickeln sich fortlaufend und sind Gegenstand umfangreicher Forschung. Hierbei geht es um die Produktivität des Wassereinsatzes sowie die Optimierung von Menge und Zeitpunkt der Bewässerung. Das Bewusstsein für den Umgang mit der Ressource Wasser steigt. Dies gilt vor allem dort, wo Wasser knapp ist und sich ein übermäßiger Wasserverbrauch nachteilig auf Umwelt und Menschen auswirkt. Zur Bewusstseinsveränderung trägt auch die öffentliche Diskussion um Nachhaltigkeits­aspekte in der Landwirtschaft bei, ebenso wie Reaktionen auf mögliche Effekte des Klimawandels.

Quellen: Cotton Inc (Cotton today), ICAC Cotton Data Book 2020, Water Footprint Network

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