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7. Oktober 2024 / World Cotton Day 2024

Baumwolle als Entwicklungstreiber für Afrika

Baumwollfeld vor der Ernte
Baumwollfeld vor der Ernte © Bremer Baumwollbörse

Baumwolle hat das Potenzial zur Gestaltung einer nachhaltigeren Welt. Baumwolle ist mehr als nur eine Nutzpflanze. Für etwa 100 Millionen Bauern ist sie eine Existenzgrundlage und für viele Menschen ein Kulturgut, das bis in die Anfänge der menschlichen Zivilisation zurückreicht. Vor sechs Jahren folgten die Vereinten Nationen einem Vorschlag der sogenannten „Cotton Four“, der westafrikanischen Baumwollanbauländer Benin, Burkina Faso, Tschad und Mali, den 7. Oktober zum Weltbaumwolltag zu erklären. In diesem Jahr wird der Tag von dem westafrikanischen Land Benin ausgerichtet. Aufmerksam gemacht werden soll auf die Vorteile der natürlichen Ressource und ihr Potenzial für wirtschaftliche Entwicklung weltweit.

Ins Leben gerufen wurde der World Cotton Day erstmals 2019 am Hauptsitz der Welthandelsorganisation (WTO) in Genf, zusammen mit vier weiteren Gründungsorganisationen, dem Internationalen Baumwollsekretariat (ICAC), dem Internationalen Handelszentrum (ITC), der Welternährungsorganisation (FAO) und der Welthandels- und Entwicklungskonferenz (UNCTAD). Auch die Bremer Baumwollbörse beteiligt sich regelmäßig am Weltbaumwolltag.

Der World Cotton Day steht unter dem Motto „Cotton for good“. Durch internationale Veranstaltungen soll die wirtschaftliche Bedeutung von Baumwolle und die Leistung der Menschen, die in der weltweiten Baumwoll- und Textilindustrie arbeiten, in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rücken.

In diesem Jahr kommen über 400 Akteure aus der Baumwollweltgemeinschaft in Benin zusammen, um über den großen Wert und die Leistungsfähigkeit von Baumwolle zu sprechen. Zu den diesjährigen Themen gehören regenerative Landwirtschaft und die Förderung von Biodiversität, die Rolle von Frauen in der Baumwollproduktion, die fast die Hälfte der Baumwollfarmer weltweit ausmachen, und die Wettbewerbsfähigkeit von afrikanischen Kleinbauern.

Baumwolle ist mehr als nur ein T-Shirt

Baumwolle hat den größten Anteil unter allen Naturfasern. Sie wird täglich nicht nur für Kleidung und Heimtextilien, sondern auch zur Produktion von technischen Textilien wie Filtermaterialien, Verbundstoffen oder in der Herstellung von Seilen, Netzen und Isoliermaterialien und in Medizinprodukten verwendet. Darüber hinaus finden die Samenkörner der Baumwolle, weiterverarbeitet zu Baumwollsamenöl und -mehl Anwendung in der Lebensmittel-, Kosmetik- und Tierfutterindustrie. In der Papierindustrie wird der Rohstoff zur Verbesserung der Fälschungssicherheit bei der Herstellung von Geldscheinen eingesetzt.

Baumwolle ernährt

Geerntete Baumwolle © canva
Geerntete Baumwolle © canva

Die Nutzpflanze ist für Millionen von Kleinbauern und deren Familien eine wichtige Lebensgrundlage, die Beschäftigung und Einkommen bietet. In einigen der am wenigsten entwickelten Ländern der Welt lindert sie Armut und bietet den Menschen beständige und menschenwürdige Arbeitsplätze. Das Internationale Baumwollsekretariat (ICAC) schätzt, dass jede Tonne Baumwollfasern ein ganzjähriges Einkommen für etwa fünf Menschen bietet.

Baumwolle schützt die Umwelt

Während sie wächst, bindet und entzieht Baumwolle der Atmosphäre Kohlenstoff. Im Vergleich zu synthetischen Alternativen verschmutzt Baumwolle unsere Ozeane nicht, da sie biologisch abbaubar ist. Als Kulturpflanze, die Trockenheit verträgt, kann sie außerdem an Orten wachsen, an denen keine andere Kulturpflanze gedeiht.

Baumwolle ist Treiber der Industrialisierung in Afrika

Die Cotton Four Länder als Impulsgeber für den World Cotton Day gehören zu den führenden Baumwollproduzenten Afrikas. Der Beitrag der Baumwollproduktion zum jeweiligen Bruttoinlandsprodukt und der Anteil der Baumwollexporte an den gesamten landwirtschaftlichen Exporterlösen gehört zu den höchsten weltweit. Die Baumwollindustrie ist ein zentraler Pfeiler für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung in Benin, Burkina Faso, Tschad und Mali. Baumwolle ist insbesondere für ihre ländliche Gemeinschaften ein Schlüsselsektor für die wirtschaftliche Entwicklung und zur Linderung von Armut.

Die Regierungen der Cotton Four Länder haben Maßnahmen ergriffen, um den Baumwollsektor zu stärken. Dazu gehören Hilfen zur Beschaffung von Saatgut und Dünger sowie Investitionen in die Modernisierung der Landwirtschaft. Langfristig wird erwartet, dass der Baumwollsektor von weiteren staatlichen Investitionen und internationalen Partnerschaften profitieren und eine Industrialisierung gelingen kann.

Unterstützt von der Organisation der Vereinten Nation für wirtschaftliche Entwicklung (UNIDO) und der Welthandelsorganisation (WTO) soll die lokale Wertschöpfung im Baumwollsektor genutzt werden, um den Aufbau und das Wachstum einer umfassenden und nachhaltigen Textilindustrie zu forcieren. Ziel ist es, den Auf- und Ausbau einer fairen und nachhaltigen lokalen Baumwollweiterverarbeitung zu fördern und so sichere Arbeitsplätze und wirtschaftliche Entwicklung in den Regionen zu unterstützen.

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