Im Thermolink-Projekt des Faserinstituts Bremen e. V. wurden Verbundstoffe mit Gelenkfunktion durch eine lokale thermische Konsolidierung textiler Flächen entwickelt. Baumwolle kam dabei als Verstärkungsfaser zum Einsatz. Diese Textilien bestehen aus einer Mischung aus thermoplastischen Fasern und Naturfasern bzw. niedrigschmelzenden und hochschmelzenden Fasern. Es werden systematisch Bereiche der textilen Flächen durch Wärmeeinwirkung und Abkühlen von thermoplastischen Fasern versteift. Gleichzeitig bleiben die unbehandelten Bereiche flexibel, wodurch faltbare Halbzeuge entstehen. Beispiele für Anwendungen sind faltbare Schachteln, Koffer und Smartphone-Hüllen. Mit der beschriebenen Technologie können nicht nur innovative und hochwertige Produkte gestaltet werden, sondern es reduzieren sich auch kostenintensive, bisher notwendige, Arbeitsschritte wie beispielsweise das Fügen.
In einem Teil des Forschungsprojekts wurden Materialien aus Polylactid (als Matrixfaser) und Baumwolle (als Verstärkungsfaser) verwendet, doch können alle Materialien mit hoch- und niedrigschmelzenden Fasern mit dieser Technik verwendet werden. Diese Kombination bedeutet jedoch, dass die Endprodukte aus vollständig biologisch abbaubaren Komponenten bestehen und somit Verbundwerkstoffe aus erdölbasierten Materialien ersetzen könnten.
Das INNO-KOM Forschungsvorhaben (Förderkennzeichen 49VF180034) wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags im Rahmen der „FuE-Förderung gemeinnütziger externer Industrieforschungseinrichtungen – Innovationskompetenz“ gefördert.
Das Projekt wurde im September 2021 abgeschlossen.
Weitere Informationen: Franziska Stehle Stehle@Faserinstitut.de