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15. März 2017 / „Indien hat das Potential zur globalen Marktführerschaft“

Warum das so ist, erläutert Dr. Keshav Kranhti*: „Indien weist die größte Baumwollanbaufläche der Welt auf. Die klimatischen Bedingungen sind für die Baumwollerzeugung ideal. Das Land hat ein unglaubliches Potenzial zur Übernahme der globalen Marktführerschaft. Durch eine nicht den Gegebenheiten angepasste Ausnutzung der technologischen Möglichkeiten wird ein Fortschritt jedoch behindert. Es besteht eindeutig die Notwendigkeit, sich von existierenden Systemen zu lösen und Alternativen anzusteuern, die höhere Erträge in Kombination mit niedrigeren Produktionskosten und nachhaltigeren Technologien ermöglichen. Im Zeitraum 2006-2015 schwankten die Erträge in Indien zwischen 484 und 566 kg Fasern pro Hektar. Im Vergleich dazu erreichten Australien, Brasilien, China, die Türkei, Mexiko und Israel Erträge 2von über 1.500 kg Fasern pro Hektar. Es ist somit sinnvoll, die von diesen Ländern eingesetzten Schlüsseltechnologien hinsichtlich ihrer Eignung für Indien und andere Länder mit großen Baumwollanbauflächen zu untersuchen, um nur die Technologien  zu verwenden, die im Hinblick auf Nachhaltigkeit ihren Bedürfnissen und lokalen Bedingungen am ehesten entsprechen. Nachhaltige Produktionstechnologien, die in China, Australien, der Türkei und Brasilien eingesetzt werden, sind:

  1. Züchtung von Varietäten mit sympodialer, kompakter Architektur und kurzem Internodium für hohe Anbaudichte und Maschinenpflücke
  2. Züchtung von Varietäten mit kurzer Reifedauer (150-160 Tage) und hohem Ernteindex (0,8-1,0) in Kombination mit robustem Setzling und kraftvoller Verwurzelung
  3. Hohe Anbaudichte von 168.000 bis 300.000 Pflanzen pro Hektar
  4. Fruchtwechselwirtschaft mit Leguminosen zwecks Stickstoffbindung und Bodenaufbereitung
  5. Systematische Bodenbedeckung zur Steigerung der Sonneneinstrahlung durch manuelle Eingriffe (China & Türkei) oder Chemikalien (Brasilien und Australien)
  6. Geringstmöglicher Einsatz von Insektiziden zu Beginn der Saison und sorgfältige Auswahl umweltfreundlicher Insektizide wie in Australien und der Türkei: Wirtschaftlichstes Schädlingsmanagement durch den Schutz der natürlichen Vorkommen biologischer Schädlingskontrolle über die gesamte Saison
  7. Schwerpunkt bei gesunder Bodenbewirtschaftung und Maximierung des effizienten Verbrauchs von Wasser, Stallmist, Düngemittel, Pestiziden und biologischen Hilfsmitteln
  8. Effizienzsteigerung bei Nährstoffen, Wasser und Insektiziden durch Anwendung der Strategien INM (Integriertes Nährstoffmanagement), IWM (Integriertes Wassermanagement), IRM und IPM (Management von Insekten-Resistenzen und Schädlingsbefall).“

*Dr. Keshav Kranthi, ist derzeit Direktor ICAR-Central Institute for Cotton Research, Nagpur, Maharashtra, Indien und ab 1. April Leiter der organisationseigenen Abteilung für technische Informationen beim International Advisory Committee (ICAC) Washington.

Quelle: Bremen Cotton Report 49-50-16

 

 

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