Jubiläum:
150 Jahre Baumwollbörse

Das Jubiläum ist auch ein Anlass, um die traditionelle Endausgabe des Cotton Report in diesem besonderen Jahr unseren Partnern rund um den Globus zu widmen: Unser Dank für die gute Zusammenarbeit geht weit über 2022 hinaus. Zuvorderst gilt dies unseren Mitgliedern und all jenen, die aktiv an unserer Verbandsarbeit mitwirken: Ohne Ihre Unterstützung wäre unsere Arbeit nicht möglich. Gemeinsam mit vielen weiteren Partnern aus Industrie, Verbänden und Baumwollproduktion der gesamten Baumwolllieferkette arbeiten wir seit 150 Jahren unserer Satzung folgend an der „Wahrung und Förderung der Interessen“ aller Marktteilnehmer.

Einige Mitglieder unserer Baumwollfamilie kommen in dieser Ausgabe zu Wort.

Dr. Uwe Mazura, Hauptgeschäftsführer

Gesamtverband der deutschen Textil- und Mode­industrie e. V., Berlin, Deutschland

Auf der Webseite von textil+mode wird der Faktencheck zur Baumwolle oft angeklickt. Wie gut, denn gerade über Baumwolle kursieren rund um den Globus extreme Fehl­informationen – interessensgeleitet, auch das ist nachgewiesen und nachzulesen.
Dabei ist Baumwolle eine genügsame Nutzpflanze. Mehr als die Hälfte wird weltweit ganz ohne künstliche Bewässerung angebaut. 150 Millionen Menschen arbeiten in rund 80 Ländern dieser Erde in der Baumwollproduktion.

Uns als deutscher Textil- und Modeindustrie sind faire Umwelt- und Sozialstandards in den Anbauländern nicht nur ein Anliegen, sondern Verpflichtung. Auch deshalb stehen wir mit der Bremer Baumwollbörse in engem Austausch, weil sie für uns das Tor zur Welt in Sachen Baumwolle ist. 150 Jahre Bremer Baumwollbörse sind ein Schatz für Deutschland und für uns als Industrie!

Kai Hughes, Direktor

International Cotton Advisory Committee, Washington, USA

Das International Cotton Advisory Committee (ICAC) kann auf eine lange Zusammenarbeit mit der Bremer Baumwollbörse zurückblicken. Durch die Kooperation am Weltbaumwolltag ist eine neue Ebene erreicht worden. Besonders hervorzuheben ist, wie die Bremer Baumwollbörse Marken und Retailer überzeugen konnte, sich am 7. Oktober zu beteiligen. Das ist umso beeindruckender, als das Resultat von einer Institution stammt, die sich auf Baumwollprüfung und Harmonisierung des Handels konzentriert. Dieser Erfolg Bremens verdeutlicht, dass der Innovationsfähigkeit von Organisationen keine Grenzen gesetzt sind.

Der Abstand in der Lieferkette zwischen der Bremer Baumwollbörse und den Einzelhändlern ist beachtlich, aber das hat sie nicht daran gehindert, kreativ zu sein und etwas Ungewöhnliches zu erreichen.

Sibylle Michel, Chefredakteurin

textile network, Bamberg, Deutschland

Erhalten wir Anfragen zu Baumwollhandel oder -industrie, weise ich auch häufig auf das Team der Bremer Baumwollbörse als kompetenten Ansprechpartner hin. So auch vor wenigen Monaten, als uns eine Nachricht eines griechischen Baumwollfarmers erreicht, der wegen der hohen Marktpreise verzweifelt ist und seine Baumwolle umgehend direkt an Großabnehmer verkaufen möchte, ohne jeglichen Zwischenhandel. (Die Bremer Baumwollbörse tat ihr Möglichstes, um ihm weiterzuhelfen.) Seit nun fast einem Jahrzehnt ist textile network mit der Bremer Baumwollbörse verbunden. Für unser Fachmagazin der Textilbranche ist sie eine herausragende Informationsplattform rund um das Thema Baumwolle.

Ich schätze die enge und persönliche Zusammenarbeit mit Elke Hortmeyer, Stephanie Silber, Rainer Schlatmann und Annette Mehlhoop sehr! Und gratuliere dem gesamten Team der Bremer Baumwollbörse zum 150-jährigen Jubiläum!

Alan McClay, CEO

Better Cotton Initiative, Genf, Schweiz

Die Bremer Baumwollbörse ist seit über 150 Jahren eine führende internationale Rohstoff­organisation. Sie hat eine Gemeinschaft von Baumwollproduzenten, -verarbeitern und -händlern aufgebaut, die sich zu integrem Handeln verpflichten. Better Cotton begrüßt es, dass Bremen die Bedeutung der Nachhaltigkeit im Baumwollanbau erkannt hat. Angesichts des Klimawandels müssen wir gemeinsam an einem Baumwollsektor arbeiten, der positive Auswirkungen für Mensch und Umwelt aufweist.

Manfred Kern, Obmann

Vereinigung Textilindustrie, Wien, Österreich

Die Vereinigung Textilindustrie ist seit 128 Jahren Mitglied der Bremer Baumwollbörse.
Rückblickend auf 150 Jahre kann gesagt werden, dass sich vieles ganz grundlegend in unserer Produktion geändert hat, von den Produktionsprozessen bis zu den Arbeitsbedingungen. Was sich jedoch nicht verändert hat, ist das Engagement der Verantwortlichen!
Wir gratulieren ganz herzlich und wünschen einen erfolgreichen 150. Geburtstag, mögen noch zahllose weitere folgen!

Dipl.-Ing. Georg Comploj, Ing. Manfred Kern, Mag. Ursula Feyerer

Konrad Schröer, Geschäftsführer

Setex-Textil-GmbH, Hamminkeln-Dingden, Deutschland

Seit der Gründung 1990 haben wir eine vollstufige Textilproduktion am Standort Deutschland aufgebaut und handeln getreu unserer Devise „Textil hat Zukunft – auch in Deutschland“. Mit der Übernahme der OE-Spinnerei der Fa. Kettelhack in Rheine im Jahre 2011 ist für uns die Bremer Baumwollbörse von großer Wichtigkeit bei der Beschaffung der Baumwolle geworden.

Durch die regelmäßigen Treffen mit Textilern und Baumwollhändlern in Bremen hat für mich die Relevanz der Börse auch als Branchentreff an Bedeutung gewonnen, denn ein Austausch von Angesicht zu Angesicht gehört für uns Textiler schon zur Tradition.

Die Vereinsräume an der Wacht­straße sind daher für mich zu einer festen Anlaufstelle in Bremen geworden und ich bin stolz, als Vorstandsmitglied die Vereinsgeschichte mitgestalten zu können.

Silke Hellwig, Chefredakteurin

Weser-Kurier, Bremen, Deutschland

Die BremerBaumwollbörse und den WESER-KURIER verbinden Jahrzehnte. Schon in seinen ersten Ausgaben berichtete der WESER-KURIER, gegründet 1945, regelmäßig. Vor allem wurden die Aktivitäten nach dem Krieg, die Sonderstellung der Börse und ihre Bedeutung für Bremen beleuchtet.

Im Oktober 1947 spiegelte sich die 75-Jahr-Feier im Rathaus im WK: „Bürgermeister Spitta würdigte namens des Bremer Senats die erfolgreiche Arbeit der Bremer Baumwollkaufleute in den vergangenen Jahrzehnten.“
Unzählige Texte und Interviews sind seither erschienen, zudem in Kooperation ein Buch zu 150 Jahren Baumwollbörse. Die Nachhaltigkeitskonferenz „Sustain“ wurde 2018 gemeinsam aus der Taufe gehoben. 2020 musste sie abgesagt werden. Sie wartet auf Fortführung, und das Archiv des WESER-KURIER wird sich weiterhin mit Berichten zur und über die Baumwollbörse füllen.

Darryl Earnest, Deputy Administrator

United States Department of Agriculture, AMS, Cotton & Tobacco Program, Memphis, USA

Zwischen dem USDA und der Bremer Baumwollbörse hat es in den vergangenen Jahren eine hervorragende Zusammenarbeit gegeben. Die Börse nutzt seit langem die USDA-Berichte und Analysen zum globalen Baumwollmarkt als zuverlässige Informationsquelle. Im Gegenzug ist die bemerkenswerte International Cotton Conference Bremen alle zwei Jahre ein Muss für Fachleute und Analysten des USDA. Seit 2003 leiten das USDA, Bremen und das ICAC die ‚Task Force for the Commercial Standardization of Instrument Testing of Cotton‘ (CSITC), deren Treffen und vierteljährliche Rundtests das Niveau der Genauigkeit und Konsistenz der Baumwollprüfung weltweit erhöht haben. All diese Kooperationen haben sich als äußerst erfolgreich erwiesen.

Roland Stelzer, Geschäftsführer

Gebr. Elmer & Zweifel GmbH & Co. KG, Bempflingen, Deutschland

Die Firma Elmer & Zweifel ist seit ihrem Beginn 1855 auf die Verarbeitung von Baumwolle spezialisiert. Anfänglich kam die Baumwolle aus Ägypten und wurde über Triest und dann per Fuhrwerk über den Gotthard nach Süddeutschland geliefert. Welch eine Verbesserung durch den Import über Bremen, der seit 150 Jahren möglich ist. Pionier sein ist geblieben. Heute mit Biobaumwolle und direkten Beziehungen zu den Farmern.

Baumwolle ist nicht zu Unrecht die Naturfaser Nummer 1, sie braucht als Pflanzenfaser keinen chemischen Aufschluss und bietet einen unübertroffenen physiologischen Komfort. Baumwolle wird fälschlich oft wegen ihres Wasserbedarfs verunglimpft, jedoch, alle Pflanzen brauchen Wasser und Baumwolle braucht weniger davon. Sie bietet auch Farmern in wärmeren Klimazonen ein gutes Auskommen.

Biologisch angebaut hat Baumwolle eine große Zukunft.

Dalena White, Co-Chair

Discover Natural Fibres Initiative, Brüssel, Belgien

Die Discover Natural Fibres Initiative (DNFI) ist eine Plattform für alle, die die Bedeutung von Naturfasern schätzen und deren Produktion und Verwendung unterstützen. Die Bremer Baumwollbörse (Bremen) hat die DNFI bei ihrem Gründungstreffen im Januar 2010 in Frankfurt mit ins Leben gerufen. Seitdem hat Bremen die Initiative kontinuierlich gefördert, unterstützt und gestärkt.

Im Gegenzug konnte die DNFI dazu beitragen, das Profil Bremens bei Organisationen wie der UNCTAD und der FAO sowie bei Schwesterorganisationen für Naturfasern zu schärfen. Die Bremer Baumwollbörse ist die führende Stimme der Baumwolle in der Europäischen Union. Im Januar 2020 wurde Elke Hortmeyer, Direktorin für Kommunikation und Internationale Beziehungen der Bremer Baumwollbörse, zur Vorsitzenden der DNFI gewählt. Die DNFI und die Bremer Baumwollbörse setzen sich seit über einem Jahrzehnt gemeinsam für die Interessen aller Naturfasern ein, wobei beide Organisationen von der Zusammenarbeit profitieren.

Jan Kettelhack, Geschäftsführer

Hch. Kettelhack GmbH & Co. KG, Rheine, Deutschland

Das „Komité für den Baumwollhandel“ hat sich im Lauf von 150 Jahren durch permanente Transformation seines Geschäftsmodells zu einer weltweit anerkannten Institution für alle Fragen der Baumwollwirtschaft entwickelt. Vom Anbau über die Verarbeitung bis hin zu Themen um soziale, ökologische und ökonomische Aspekte entlang der textilen Lieferkette reicht die Expertise der Baumwollbörse.

Für die Firma Kettelhack ist Baumwolle ein besonderer Rohstoff, der unseren Produkten einzigartige Eigenschaften verleiht. Auch aus Nachhaltigkeitssicht hat Baumwolle als nachwachsender Rohstoff großes Zukunftspotential. Die einzuhaltenden Sorgfaltspflichten der Akteure in der Lieferkette stellen neue Herausforderungen dar. Auch hier schafft die Baumwollbörse mit ihrer Expertise Transparenz und glaubwürdige Aufklärungsarbeit.

Dr. Christian Schindler, Generaldirektor

International Textile Manufacturers Federation, Zürich, Schweiz

Seit 1935 ist die zweitälteste Baumwollbörse der Welt Mitglied der International Textile Manufacturers Federation (ITMF). Die aktive Zusammenarbeit zwischen der Bremer Baumwollbörse (BBB) und ITMF war und ist sehr fruchtbar für die globale Baumwolltextilindustrie. Ein sehr wichtiger Aspekt ist dabei die Vertragstreue.Baumwollspinnereien, insbesondere in Deutschland, der Schweiz und Österreich, kauften Baumwolle von in der Bremer Baumwollbörse organisierten Händlern auf der Grundlage von Verträgen, die durch die Satzung und Regeln der BBB geregelt waren.

In den Sitzungen des ITMF Joint Cotton Committee treffen sich regelmäßig Vertreter der BBB und anderer Baumwollverbände, um zu erörtern, wie die Statuten und Regeln verbessert und angepasst werden können. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Zusammenarbeit ist das ITMF-Komitee ICCTM zu den Baumwollprüfverfahren. Alle zwei Jahre treffen sich Baumwollexperten aus der ganzen Welt am Rande der von der BBB und dem Bremer Faserinstitut organisierten International Cotton Conference in Bremen, um Entwicklungen bei Baumwollprüfmethoden und -prüfgeräten zu diskutieren.

Prof. Dr. Axel Herrmann, Direktor

Faserinstitut Bremen e. V., Bremen, Deutschland

1955 startete das Faserinstitut Bremen e.V. als Labor der Bremer Baumwollbörse. Ausgegründet 1969 konnte das Institut zwar nicht sein 150., aber schon sein 50. Jubiläum feiern. Auch heute nehmen wir noch mit Freude die Aufgaben wahr, die uns seit mehr als 50 Jahren begleiten: die Faserprüfung, die weltweite Standardisierung und Harmonisierung zwischen Prüflaboren oder die gemeinsame Organisation der Baumwolltagung. Mittlerweile hat das Institut fast 60 Mitarbeiter und betreibt Forschung in den unterschiedlichsten, aber immer faserbezogenen Themenbereichen. Herausragend bleiben die internationale Bekanntheit und Anerkennung aus der Baumwolle. Aber nicht nur die Geschichte, auch die Zukunft mit neuen Herausforderungen wie Nachhaltigkeit, Recycling, Abbaubarkeit, Traceability sowie neue, technische Baumwolleinsatzgebiete eint uns als Bremer Partner.

Tina Stridde, Geschäftsführerin

Aid by Trade Foundation, Hamburg, Deutschland

Es gibt vieles, was die Bremer Baumwollbörse und Cotton made in Africa verbindet: natürlich die intensive Beschäftigung mit der Baumwolle, ein Rohstoff, der beiden Organisationen sehr am Herzen liegt, ebenso die Tatsache, dass beide in norddeutschen Hansestädten beheimatet ist. Aber da ist auch einiges, was uns unterscheidet: Hier wird das 150. Jubiläum gefeiert, dort sind wir erst 17 Jahre „jung“, die afrikanischen Erzeugerländer stehen bei Cotton made in Africa im Fokus der Aufmerksamkeit, während man sich in Bremen den globalen Herausforderungen in der Baumwollwelt widmet.

Für uns ist die Bremer Baumwollbörse ein wichtiger Sparringspartner, verlässliche Quelle von Zahlen und Fakten, unermüdlicher Lobbyist für den Rohstoff und eine Institution in der Welt der Baumwolle.

Stefan Roller-Aßfalg, Geschäftsführer

Akademie für Textilveredelung, Köln, Deutschland

Wenn es um die Expertise rund um den Rohstoff Baumwolle, dessen Herkunft sowie Qualitäten und Einsatz im Bereich Corporate Fashion, Teambekleidung, Werbetextilien oder Merchandising geht, dann ist die Bremer Baumwollbörse schon immer erste Adresse für die Akademie für Textilveredlung.

In vier gemeinsamen Baumwollseminaren von 2019 bis 2022 konnten wir Textilveredlerinnen und Textilveredler rund um die nachwachsende Naturfaser erfolgreich schulen. Zudem unterstützte die Baumwollbörse als Partner der Akademie für Textilveredlung bereits zweimal die Sonderschau „Textile Campus“ bei der internationalen Fachmesse PSI in Düsseldorf. Die Fachbesucher erlebten die Baumwolle dabei hautnah.

Bei der Weiterbildung im Bereich Faserkunde ist die Baumwollbörse somit zu einem wichtigen Partner geworden.

Mark Messura, Senior Vice President, Global Supply Chain Marketing

Cotton Incorporated, Cary, USA

Baumwolle ist bei Verbrauchern auf der ganzen Welt beliebt und findet sich in vielen Dingen wie Kleidung, Handtüchern, Windeln und vielem mehr. Um diese Produkte für Verbraucher weltweit herzustellen, bedarf es einer starken, effektiven Lieferkette. Diese besteht nicht nur aus Landwirten, Verarbeitern und Einzelhändlern, sondern auch aus Baumwollorganisationen.

Die Bremer Baumwollbörse ist das Herzstück im weltweiten Netzwerk der führenden Baumwollorganisationen. Ihre Kommunikation, die Konferenzen und die Führungsrolle der Bremer Baumwollbörse sind von zentraler Bedeutung für alles, was „Weltbaumwolle“ ausmacht.

Vom Handel über die Nachfrageentwicklung bis hin zu Innovation und Nachhaltigkeit – als unser Partner wird die Bremer Baumwollbörse auch in den kommenden Jahren im Zentrum der Weltbaumwolle stehen.