Make the Label Count

Foto: Make the Label Count

Make the Label Count ist ein internationaler Zusammenschluss von Organisationen, die ein breites Spektrum von Naturfaserproduzenten und Umweltgruppen repräsentieren, die sich für faire und glaubwürdige Nachhaltigkeitsangaben für Textilien in der EU einsetzen. Die Bremer Baumwollbörse hat sich MTLC im Jahr 2022 angeschlossen.

EU-Konsumenten sollten in der Lage sein, fundierte Entscheidungen über die Kleidung zu treffen, die sie tragen. In Anbetracht der aktuellen Entwicklungen in der Europäischen Union, unter anderem bei den Vorschriften für die Textilindustrie, hat MTLC ein bedeutendes Problem ausgemacht, das katastrophale Folgen für die Naturfaserindustrie haben könnte.

 

Zusätzliche Indikatoren für die PEF-Methode erforderlich

In ihren Bemühungen, eine Kreislaufwirtschaft zu fördern und die europäischen Verbraucher zu schützen, hat die EU die Product Environmental Footprint (PEF) Methode entwickelt – eine Lebenszyklusanalyse (LCA), die erstmals 2013 von der Europäischen Kommission vorgeschlagen wurde, um die Umweltauswirkungen eines Produkts zu messen. Die PEF-Methode soll auf die Kategorisierungsregeln für Bekleidung und Schuhe (PEFCR) angewendet werden, um die spezifischen Umweltauswirkungen von Textilprodukten zu bewerten.

Abbildung: Make the Label Count

Die Methode lässt jedoch entscheidende Produktauswirkungen vermissen, die für die Bewertung des umweltbezogenen Verhaltens von Textilien unerlässlich wären. Um den PEF zweckmäßig zu gestalten und sicherzustellen, dass er dazu beiträgt, die Ziele der EU in Bezug auf Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft zu erreichen, müssen drei Schlüsselindikatoren einbezogen werden. Dies sind: Freisetzung von Mikroplastik, Plastikmüll und Kreislauffähigkeit. Solange diese Indikatoren in der Methodik nicht angemessen abgedeckt sind, sollte der PEF nach Ansicht der MTLC-Initiative nicht als Grundlage von Umweltaussagen im Rahmen der Green-Claims-Richtlinie empfohlen werden.

EU-Reaktion auf drohende Diskriminierung von Naturfasern

Durch die Vernachlässigung dieser Schlüsselindikatoren begünstigt die PEF-Methode synthetische, aus fossilen Brennstoffen hergestellte Kleidungsstücke und begünstigt Fast Fashion. Wenn Naturfasern aufgrund der einseitigen Ausrichtung der aktuellen PEF-Methode benachteiligt werden, werden Modemarken kein gesteigertes Interesse an der Verwendung von Naturfasern haben, wodurch diese effektiv vom Markt verdrängt werden und den Verbrauchern immer weniger nachhaltige Alternativen zur Verfügung stehen. Dies könnte zu einer unfairen Wettbewerbarriere für Naturfasern führen mit letztlich nachteiligen Folgen für Landwirte und Naturfaserhersteller in Europa und weltweit.

Die Europäische Kommission hat dies anerkannt und empfahl die Verwendung der PEF-Methodik in der bisherigen Form in ihrem Vorschlag für die Green-Claims- Richtlinie deshalb nicht. Das Europäische Parlament als zweite Instanz im aktuellen Trialog schloss sich dieser Position an und erkannte darüber hinaus die Mängel des PEF an, da er wichtige Auswirkungen wie die Umweltverschmutzung durch Mikroplastik nicht berücksichtigt.

Nichtsdestotrotz teilt der Europäische Rat diesen Standpunkt nicht. Es besteht deshalb die Gefahr, dass die endgültige Fassung der Richtlinie das Ziel untergräbt, den Verbrauchern in der EU zuverlässige, vergleichbare und genaue Informationen über die Umweltauswirkungen von Produkten zu liefern.

Erfahren Sie hier mehr über Make the Label Count.

Für weitere Informationen oder Anfragen zum Thema wenden Sie sich an Elke Hortmeyer, MTLC-Vize-Sprecherin:

Elke Hortmeyer

Direktorin - Kommunikation & Internationale Beziehungen
+49 421-33970-16hortmeyer@baumwollboerse.de

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Google Standortkarte zu laden.

Inhalt laden