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27. Juli 2023 / Schenkung für die Bremer Baumwollbörse

Im Jahr nach ihrem 150. Jubiläum freut sich die Bremer Baumwollbörse über eine großzügige Schenkung durch den Bremer Kaufmann Wolfgang Vogt-Jordan. Von der bekannten Bremer Künstlerin Claudia Krentz ließ der Altpräsident der Börse eine eindrucksvolle Bronzeskulptur gestalten. In Form einer Spinnerin symbolisiert sie die seit der Gründerzeit bestehende enge Verbundenheit zwischen der Textilindustrie als Verarbeiter von Baumwolle und dem internationalen Baumwollhandel.

Die Spinnerin

 

Ende Juni haben Präsidium und Vorstand die Schenkung anlässlich der Generalversammlung entgegengenommen. Zu den Gästen der Schenkungszeremonie gehörten unter anderem der Präses der Bremer Handelskammer Eduard Dubbers-Albrecht und Prof. Dr. Georg Skalecki, Leiter des Bremer Landesamt für Denkmalpflege.

Wolfgang Vogt-Jordan ist seit Jahrzehnten eng mit der Bremer Baumwollbörse verbunden. Neben seiner Zeit als Präsident engagiert er sich seit vielen Jahren in verschiedenen Funktionen ehrenamtlich im Vorstand. Vogt-Jordan folgt mit seinem Engagement dem Weg, den schon die Gründer der Baumwollbörse vorgezeichnet haben: Ohne den vorausschauenden kreativen und finanziellen Einsatz der Geschäftsleute des Handels und privater Finanziers wäre das Gebäude der Bremer Baumwollbörse im Jahre 1902 nicht entstanden.

Historische Figuren schmückten die Giebel der Baumwollbörse

 

1902 standen die Statuen auf den markierten Spitzgiebeln der BBB: links die Spinnerin, rechts der Hermes

Die Statue der Spinnerin ist die Nachfolge der historischen Originalfigur, die 1902 auf dem Dach der Baumwollbörse positioniert war – ebenso wie ihr Pendant, der Götterbote Hermes als Symbol des Baumwollhandels. Der bekannte Architekt der Baumwollbörse, Johann Georg Poppe, hatte die zwei mannshohen Figuren auf sich gegenüberliegenden Spitzgiebeln des Gebäudedaches positioniert. Sie bezeugten die traditionelle Zusammenarbeit zwischen Baumwollhandel und Baumwollindustrie.

1910 mussten die Figuren der Spinnerin und des Hermes aus sicherheitstechnischen, baurechtlichen Gründen vom Gebäude entfernt werden. Während die Spinnerin in den Wirren der Weltkriege verschwand, konnte die des Hermes vor einigen Jahren aus dem Garten eines ehemaligen Präsidenten geborgen und in die Baumwollbörse zurückgebracht werden. Nach aufwendiger Restaurierung steht die Galvanoplastik im Foyer des Kontorhauses.

 

 

Gleichgewicht zwischen Industrie und Handel

 

„Ich hoffe sehr, mit dieser Schenkung zum geschichtlichen Erbe des Gebäudes beitragen zu können. Damit wird auch das optische Gleichgewicht zwischen Industrie und Handel wieder hergestellt. Ich wünsche mir, dass die Betrachter Inspiration und Freude aus dem Kunstwerk ziehen können,“ so Wolfgang Vogt-Jordan anlässlich der Enthüllung.

Auch der Landeskonservator, Prof. Dr. Georg Skalecki, der in den Entstehungsprozess eingebunden war, zeigte sich sehr erfreut über die neue Kunst im Treppenhaus der Baumwollbörse.

Prof. Dr. Georg Skalecki, Landeskonservator, dankt dem Mäzen Wolfgang Vogt-Jordan sowie der Künstlerin Claudia Krentz.

 

Die nun von Claudia Krentz geschaffene Skulptur ist die bildhauerische Umsetzung des Gleichgewichts, das die Geschichte der Bremer Baumwollbörse seit langer Zeit begleitet. Der Handel und die Industrie als wesentliche Säulen des Verbands ergänzen einander, auch heute noch.
Im Dialog mit der historischen Skulptur des Hermes im Foyer ist die neugestaltete Figur der Spinnerin nur wenige Meter entfernt im Treppenhaus zu besichtigen.

Gut sichtbar vom Eingangsbereich der Baumwollbörse aus begrüßt die Spinnerin nun die Besucher des großen Kontorhauses.

 

Das Publikum bei der Enthüllung der Spinnerin im Marmortreppenhaus der Baumwollbörse

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