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2. März 2022 / U.S. Cotton Trust Protocol: Aktueller Jahresbericht

In Anlehnung an die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung bietet das Zertifizierungssystem U.S. Cotton Trust Protocol quantifizierbare und überprüfbare Ziele und entsprechende Messungen für eine nachhaltigere Baumwollproduktion. Das Trust Protocol wird von einem Multi-Stakeholder-Vorstand geleitet. Dieser setzt sich aus Vertretern von Textilproduzenten und Handel, zivilgesellschaftlichen Akteuren und unabhängigen Nachhaltigkeitsexperten sowie der Baumwollindustrie zusammen.

Im ersten Jahr schlossen sich dem U.S. Cotton Trust Protocol bereits 37 internationale Marken und Einzelhändler an; bis Ende 2022 sollen es insgesamt 100 Mitglieder werden, hinzu kommen 300 Baumwollerzeuger. Zusammen produzierten diese im vergangenen Jahr 207.000 Tonnen Baumwolle, was sechs Prozent der US-Erzeugung entspricht. 2022 soll die Mitgliederzahl dem Bericht zufolge auf 750 Landwirte mit einem Produktionsvolumen von 653.000 Tonnen anwachsen. Des Weiteren sind mehr als 500 weitere Betriebe der Baumwoll- und Textilindustrie aktiv in der Initiative.

Messbare Fortschritte in sechs Nachhaltigkeitsmetriken

Die 16.000 US-Baumwollfarmen haben in den letzten Jahren schon große Fortschritte in nachhaltigeren Anbaumethoden gemacht. Der Wasserverbrauch wurde um rund 80 Prozent, der Energieverbrauch um 50 Prozent und die Treibhausgasemissionen um 40 Prozent gesenkt. Gleichzeitig konnte die Effizienz der Landnutzung um 50 Prozent gesteigert und die Bodenerosion um ein Drittel verringert werden. Doch es besteht noch weiteres Potenzial.

Das Trust Protocol evaluiert Nachhaltigkeit anhand von sechs Messgrößen, unter anderem Flächenverbrauch, Wassernutzung und Bodenerosion. Im Vergleich zu den letzten Erhebungen des US-amerikanischen Landwirtschaftsministeriums1 aus dem Jahr 2015 erzielten die Mitglieder des Trust Protocol bereits deutliche Fortschritte.

Im Jahr 2015 wurden für die Herstellung von einem Kilo Baumwolle rund zehn Quadratmeter Land benötigt. Mitglieder des Trust Protocol benötigten 2020/21 laut Bericht für dieselbe Menge nur noch 7,7 Quadratmeter. Mit steigenden Erträgen nimmt die Effizienz der Flächennutzung zu. Auch der Einsatz zusätzlicher Bewässerung konnte um 14 Prozent reduziert werden. Entlang der Baumwollproduktionskette benötigt die Erzeugung von Baumwolle Energie für den Antrieb der Geräte zur Bewirtschaftung der Felder, zum Betreiben von Pumpen oder Entkörnungsmaschinen. Indirekt verbraucht auch die Herstellung von Betriebsmitteln wie Dünger Energie. Dank effizienterer Energienutzung konnte der Verbrauch gegenüber 2015 um 27 Prozent reduziert werden. Eng damit verbunden ist die Reduktion von Treibhausgasen; diese sanken um 25 Prozent im Vergleich zum Jahr 2015.

Dank neuester Techniken und Methoden konnten die Mitglieder des Trust Protocol die Bodenerosion im Vergleich zu 2015 um fast 80 Prozent verringern.

CO2-Bindung

Ein weiterer wesentlicher Baustein der Bodengesundheit ist die Kohlenstoffbindung im Boden, die unter anderem wichtig für die Wasser- und Nährstoffspeicherung ist. Auch diese konnte im Rahmen des Trust Protocol wesentlich erhöht werden. 66 Prozent der Mitglieder hatten 2021 laut des Soil Conditioning Index (SCI) eine positive Kohlenstoffbindung in ihren Böden und tragen so aktiv zum Klimaschutz bei.

Bis 2025 hat sich das U.S. Cotton Trust Protocol weitere ambitionierte Ziele gesteckt, sowohl hinsichtlich des Wachstums der Initiative wie auch der Nachhaltigkeitsmetriken:

  • Treibhausgas­emissionen um 39 Prozent senken,
  • die Bodenerosion um 50 Prozent senken,
  • den Wasserverbrauch um 18 Prozent reduzieren,
  • den Energieverbrauch um 15 Prozent senken,
  • gleichzeitig den Bodenkohlenstoff um 30 Prozent und
  • die Effizienz der Landnutzung um 13 Prozent steigern (in Bezug auf 2015).

Bis 2025 will das Trust Protocol 50 Prozent der in den USA angebauten Baumwolle erfassen.


1 Vgl. USDA – National Agricultural Statistics Service – Data and Statistics
Quelle: U.S. Cotton Trust Protocol

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